Monrose
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Beitrag  Admin Mi Okt 01, 2008 6:22 pm

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Große Erwartungen wurden in die fünfte Popstars-Staffel gesteckt, die in der zweiten Hälfte 2006 über Deutschlands Fernsehschirme flimmerte. Ein Ersatz für die kommerziell bauchgelandeten und nichtssagenden Vorjahresgewinner (Nu Pagadi, BroSis, Overground) musste gefunden werden, am besten die zweiten No Angels (Motto: „Neue Engel braucht das Land“). Mit Senna Guemmor, Bahar Kizil und Mandy Capristo als Monrose schien das Unternehmen auch 100% aufzugehen. Die erste Single „Shame“ enterte in Deutschland, Österreich und der Schweiz die Pole Position, das Debüt „Temptation“ (12/2006) zog nach und hielt mit fast einer halben Million verkauften Einheiten bald bei Doppel-Platin (Deutschland) bzw. Platin (Österreich, Schweiz). Etwas mehr als ein halbes Jahr später stand mit „Hot summer“ bereits der Vorbote für das sukzessive „Strictly physical“ (09/2007) am Start und erreichte als offizieller Laufsteg-Beitrag zu Heidi Klums „Germany´s Next Topmodel“ mühelos den Gipfel der deutschsprachigen Charts, wogegen das Album die Silbermedaille gepachtet hatte und nicht über Gold-Status hinaus kam.

Anscheinend hatte der Stilwechsel von midtempolastigen R&B-Tracks zu elektronisch angehauchter Discomusik seinen Tribut gefordert. Doch Monrose gaben nicht auf und arbeiteten schon an Output Nummer drei, der im Juli 2008 das Licht der Musikläden erblicken sollte. Nachdem der Vorbote „Strike the match“ - musikalisch quasi ein „Hot summer“-Reloaded - im Vergleich zu vorangegangenen Auskoppelungen mächtig baden ging und nicht über Platz 10 in den deutschen Singlecharts hinauskam (Österreich: Platz 16, Schweiz: Platz 11), wurde die Veröffentlichung von „I am“ erst einmal zwei Monate nach hinten verschoben und wird schlussendlich erst jetzt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Da dürften die erfolgsverwöhnten Herrschaften bei Starwatch Music wohl kalte Füße bekommen haben und sind zum Entschluss gekommen, doch nicht drei Alben vom selben Künstler innerhalb von 19 Monaten auf den Markt zu werfen. An und für sich ein weiser Entschluss, allerdings rettet das die ideenlose Mischung von Popsongs vom Reißbrett auf „I am“ trotzdem nicht.

Dabei können die drei Mädels am wenigsten dafür, sie werden schließlich von den perfekt produzierten Beats und Sounds regelrecht erschlagen oder ihre Stimmen möglichst clubtauglich durch den Verzerrer gejagt. Dass Mandy & Co. mal eine Nummer wie „Even heaven cries“ zum Besten gegeben haben, mag man gar nicht für möglich halten, denn nach dem ultrafett stampfenden „Strike the match“, durchweht ein Hauch von Softporno das Album, ein Saxophon wird angestimmt und ohne jeglichen Höhepunkt erhält das Schlimmste der 80er ein trauriges Revival („A love bizarre“). Anschließend erobern fiepende, technoide und kratzende Samples die Oberhand („Certified“, „Why not us“, „Going out tonight“, „You can look“) und der Bass regiert mit strenger Hand über die gesichtslosen Stimmen von Bahar, Mandy und Senna, die zu austauschbaren Disco-Püppchen degradiert werden. In „Tip toe“ wird die Elektronik tatsächlich als unterstützende Maßnahme eingesetzt und Monrose dürfen in lasziver Manier den Text ins Mikro hauchen, während die x-beliebige R&B-Ballade „Teach me how to jump“ aufgrund stark unterkühlter Emotionen für Gleichgültigkeit sorgt, obwohl in diesem Stück noch am meisten stimmlicher Input auszumachen ist.

Dann schon eher „Stolen“ mit subtil-schräger Streichereinbindung, der wohl mutigste Song auf „I am“. Leider verschenken die Produzenten hier das Potential, da ihnen der allseits gegenwärtige Blick auf die Charts im Weg steht, der eine lockere und ungebundene Komposition, wie es z.B. das Ex-Gewürzmädel Emma Bunton auf „Free me“ vorexerziert hat, verhindert. Mit „Electricity“ („Electricity / E – Electricity - City / Electricity – E – E – E – E“) stoßen Monrose in dasselbe gehörverstopfungsfördernde Horn wie vor etwas mehr als einem Jahr Rihanna mit „Umbrella“, bis „Hit´n´Run“ versucht auf den grassierenden Electro-Boom aufzuspringen, aber als weiterer billiger Abklatsch ohne eigene Ideen kläglich scheitert. Zum Abschluss versuchen die drei Mädels den Hörer doch noch irgendwie auf die stroboskopdurchflutete Tanzfläche zu zerren („No never“, „Don´t touch the fader“), schieben schnell zwei Balladen hinten nach („Stained“, „What they want“) und merken dabei nicht, dass der Zug schon längst abgefahren ist. Von Enttäuschung zu reden wäre noch milde ausgedrückt. „I am“ ist eine Mogelpackung. Fette Beats mit weiblichem Gesang, astrein produziert, aber durch und durch seelenlos und austauschbar. Am Ende bleibt: Kopfschütteln.
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